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Traumasensibel Mama sein - der Anfang

Aktualisiert: vor 5 Tagen



Mutter und Tochter

Was bedeutet das genau?


Für mich war mit der Geburt meiner ersten Tochter klar, das ich einiges anders machen will, wie das, was ich in meinem Umfeld gehört oder gelesen habe. Gleichzeitig wurde mit der Geburt in mir etwas wach, eine Sehnsucht, eine Blockade, mehrere unerlöste Traumata.


Geprägt durch die Diätkultur, die bis dahin mein Denken und Handeln maßgeblich bestimmt hatte, also Wissen aneignen und dann mit dem Willen umsetzen. Beides vom Verstand aus gesteuert und wenig mit dem Körper verbunden, den Gefühlen oder dem Herzen.

Das gelang mir nur wenig, bis garnicht. So wie auch meine Erfahrungen im Umgang mit meinem Gewicht, das seit ich denken kann, nicht richtig ist. Anfangs zu wenig, später zu viel.


So kam ich Stück für Stück in die bedürfnisorientierte Begleitung von Kindern, mit Achtsamkeit, ohne Strafen usw. Sie wurden getragen, es gab das Familienbett, keine bis wenige medizinische Eingriffe von Außen. Die beiden jüngeren wurden ausschließlich gestillt und zunächst natürlich keine Fremdbetreuung.

Bei manchen Punkten waren wir komplett wo anders unterwegs, bei manchen nicht.


Da war der Punkt mit der Selbstbestimmung der Frau und das sie doch zu mehr geschaffen ist, als nur das „Muttersein“…. Ich habe mich mitreissen lassen, von diesem Gedanken und litt sehr darunter. Ich suchte mir also eine Beschäftigung, die mir als sinnvoll erschien und die gleichzeitig nach Außen hin das Label erfüllte: Mutter sein UND arbeiten.


Mit nur einer Tochter ging das auch noch gut. Ich ging auf die Heilpraktikerschule, wurde Yogalehrerin und besuchte 5 Jahre lang eine Weiterbildung zur Yogatherapeutin.

Dann kam die zweite und die dritte Tochter und langsam fing alles an zu bröckeln. Heute würde ich sagen, das sich mein frühkindliches Trauma, komplett seinen Weg in mein Bewusstsein gebannt hatte. Leider war ich völlig überfordert damit und meine alten „Überlebensstrategien“ reichten nicht mehr aus.


Mutter mit Töchtern

Es gab eine Zeit, in der ich, wann immer ich alleine war, schlief, Netflix stundenlang schaute und / oder am essen war. Essen konnte ich ja immer, auch wenn die Kinder da waren...


Die Geburt meiner Töchter hatte viele meiner „Päckchen“ aus der Vergangenheit aufgerüttelt und in Schwingung gebracht.

Doch ich war nur damit beschäftigt, das meine Töchter nicht das gleiche erleben wie ich, das sie alles bekommen und einen guten Start ins Leben zu haben. Mein Fokus war komplett nach Außen gerichtet und es drehte sich alles um die Bedürfnisse der Mädchen.

Mit, das sie nicht das gleichen erleben wie ich, war ehrlich gesagt gemeint:

Das sie nicht dick werden.... das war das schlimmste überhaupt für mich.



Gleichzeitig war mein größtes Problem, das ich nicht abnehmen konnte und immer dicker wurde. Außerdem war ich noch sehr stark davon beeinflusst eine Mutter UND berufstägig zu sein.

Auch wenn ich sehr deutlich spürte, dass das überhaupt nicht meiner Vorstellung von einem Leben mit Kindern entsprach.

Auch wenn die Welt da draußen so stark in eine Richtung geht und ich weder eine gefühlte, noch eine erlebte Sicherheit in mir fand, das es absolut in Ordnung ist, in den ersten Jahren zu Hause mit den Kindern zu sein.

Und so projiziert ich meine Unfähigkeit abzunehmen, auch auf mein Berufsleben und damit begann eine Abwärtsspirale.


Schleichend kamen körperliche Schmerzen hinzu, ich konnte kaum laufen, jeder Schritt tat weh, die Knie schmerzten, der Rücken war verspannt, der Nacken gefühlt aus Beton. Mein Regelblutung setzen monatelang aus.

Dennoch funktioniert ich nach Außen hin, mehr oder weniger.

Denn was sich damals schon sehr deutlich zeigte, was ich aber nicht sehen wollte. Ich zog mich Stück für Stück aus dem Leben zurück, ertrug es kaum auf andere Eltern zu treffen, mich in der Kindergarten,- und Schulgemeinschaft einzubringen.

War ich doch vermeintlich umgeben von perfekten, schlanken, berufstätigen Müttern….


Irgendwann entdeckte ich das Buch „Warum wir ohne Hunger essen“ von Maria Sanchez. Damit begann ein neues Kapitel in meinem Leben. Traumasensibel den Alltag als Mutter zu gestalten, davon war ich aber noch weit entfernt.

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