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Traum(a) Gewicht

  • 26. Juli
  • 6 Min. Lesezeit

bunte Blumen mit Schriftzug

Traum(a) Gewicht

Gleich vorne weg. Mehrgewichtig zu sein ist NICHT grundsätzlich ein Problem oder ein Hinweis auf eine Krankheit oder eine Störung.

Aber es ist möglich, von Natur aus einen größeren, kräftigeren und dickeren Körperbau zu haben UND dann traumatisches zu erleben. Auch chronischer Stress, vielleicht schon aus der Kindheit, kann auch bei diesen Menschen dann zusätzlich das Gewicht erhöhen.


Zum einen geht es darum, wie unsere Welt auf Körper reagiert, die nicht einem Schönheitsideal entsprechen und damit Menschen ihr leben lang diskriminiert/stigmatisiert und diese dadurch unter chronischem Stress leiden.

Je nach Lebensrealität des Einzelnen kommen dann weitere ungünstige Faktoren hinzu. Bei manchen führt das zu einem weiteren Anstieg des Körpergewichts.

Und JA es gibt auch Menschen, die von ihrem Naturell aus schlank sind und die können ebenfalls durch die oben geannten Gründe zunehmen. Das sind dann auch die, bei denen die Veränderung der Umstände dann auch zu Gewichtsverlust führen kann.

Und was ist mit den anderen? Die verzweifeln dann daran, das sie egal was sie unternehmen, nicht zu einem schlanken Menschen werden. Und diese Versuche und endlosen Enttäuschungen, sind einfach nicht gesundheitsfördernd.


Und um was geht es am Ende des Tages? Sollen Menschen gesund sein und bleiben oder einfach nur in ein Schema passen, egal um welchen Preis?


Wenn mehr Gewicht zu haben nicht dem Naturell entspricht

Die Themen Gewicht, Genährt sein und werden, Körperbild, Fitness usw. beschäftigen sehr viele Menschen.

Probleme in dem Bereich werden leider oft sehr einseitig betrachtet und auch die Lösungsansätze sind dann häufig ebenso einseitig. Ernährung und Bewegung scheinen dann DAS Mittel zu sein.


Die Realität sieht anders aus. Sehr viele Menschen versuchen es genau über diesen Ansatz über Jahre hinweg, jedoch erfolglos.


Dann wird sehr leicht die "Schuld" beim Dicken gesucht, der sich nicht genügend anstrengt und auch eigentlich nicht wirklich will.

Früher war es fast schon ein Verbrechen, das Körpergewicht mit einer möglichen Erkrankung in Verbindung zu bringen. Es kann und darf nicht sein, das mehrgewichtige Menschen nichts an ihrem Körpergewicht verändern können. Wo das doch scheinbar jeder kann. Sich einfach dafür entscheiden und dann machen.


Werfen wir jedoch einen Blick, z.B. im Freibad auf unsere Mitmenschen, so wird schnell unübersehbar klar: Uns Menschen gibt es in allen Größe und Formen. Klar, ich höre es schon, natürlich sind Menschen unterschiedlich im Körperbau, aber dennoch sollten alle mehr oder weniger SCHLANK sein.


Das kann dann dazu führen, das wir zurück bleiben mit den Fragen, bin ich immer noch traumatisiert, habe ich immer noch ein verlassenenes inneres Kind, dem ich nicht geholfen habe? Ist mein Darm immer noch nicht im Gleichgewicht und mein Nervensystem noch nicht reguliert genug? Wann sind wir endlich da? Diese Fragen alleine halten uns fest im Widerstand und dort kann keine Veränderung geschehen.



Was hat ein Trauma mit dem Gewicht zu tun?


Jedes Erlebnis, das genug Stress verursacht, um sich hilflos, verängstigt und überfordert oder zutiefst unsicher fühlen zu lassen, wird als Trauma gesehen. (Pat Ogen)

Die ersten Jahre unser Kindheit werden wir von unseren Eltern und dem direkten Umfeld geprägt. Später dann auch von Mitmenschen und der Gesellschaft, Medien, Religion usw.

Viele Menschen bezeichenen ihre Kindheit vielleicht als "nicht ideal" oder auch als "ganz normal" aber sicher nicht als traumatisch. Auf der einen Seite freue ich mich über solche Aussagen. Auf der anderen Seite ist das sehr traurig.


Es braucht wirklich keine Vergleiche, was Menschen alles in der Kindheit passieren muss, um im späteren Leben Schwierigkeiten zu haben, ob gesundheitliche, finanziell oder in Beziehungen und Zwischenmenschlichenbereich.


Wir wissen, das NICHT das Ereignis alleine das Trauma macht, sondern welche Fähigkeiten und Bewältigungsmöglichkeiten wir als Menschen haben, um das Erlebte zu verdauen. Eine wichtige Möglichkeit um zu verarbeiten sind andere Menschen. Manchmal liegt hier aber auch das Problem.

Wenn dir vielleicht von Klein auf erzählt wird, das du nicht in Ordnung bist so wie du bist, das etwas an dir falsch oder krank ist, dann ist das traumatisierend.

Vielleicht warst du auch kein dickes Kind, aber eben auch nicht dünn, dann waren die Botschaften subtiler.

Nicht schlanken Menschen begegnen im Alltag überall Diskriminierungen und Stigmatisierungen und beides bringt einen in die Situation sich hilflos und ohnmächtig zu fühlen. Und so wie wir das auch im Kontext mit Gewalt her kennen, wo oft die Frage gestellt wird: Was hast du denn vorher gemacht oder warum hast du dich nicht gewehrt? Täter - Opfer Umkehr nennt sich das.


"Einfach" grundlos zum Opfer zu werden, liegt nicht in der Natur des Menschen. Der Mensch hat auf jeden Fall seinen Beitrag geleistet.

Es ist auch wenig hilfreich, die Menschen zu vergleichen, wie sie ihre Lebensthemen angehen und sie zu kritisieren, wenn es nicht ein "allgemein gültiger" Weg ist.


Bei dicken Menschen heißt es dann: Was hast du NICHT gemacht? Sprich, dich nicht an Ernährungspläne gehalten und was hast du statt dessen gemacht, faul auf dem Sofa gesessen.

Also auch hier, die Schuld liegt am Menschen, als ob das eine Berechtigung für andere wäre, sie nun zu beleidigen oder ihnen irgendwas zu unterstellen.


Warum landen so viele Menschen in einem scheinbar endlosen Kreislauf von Zu,- und Abnahme oder irgendwann nur noch in Stagnation?

Vielleicht weil uns immer wieder gesagt wird, das nur schlanke Menschen erfolgreich sind, begehrenswert, glücklich und gesund.

Wir beginnen dann mit Diäten, Ernährungsumstellungen und Reinigungskuren, nach einer Weile stellt sich der Erfolg nicht oder nur wenig ein. Das ist so ungerecht und fühlt sich eher nach einer Bestrafung an. Wir kämpfen gegen uns und unseren Körper.

Irgendwann vermischen sich vielleicht alte Gefühle aus der Kindheit mit den heutigen.



Schaubild Bindungstrauma
Bindungstrauma

Wo wir bei den traumatischen Erfahrungen aus der Kindheit sind, die nichts mit Missbrauch und körperlicher Gewalt zu tun haben. Eigentlich reicht da auch schon der gewöhnliche Adultismus. Erwachsene die die Bedürfnisse, Meinungen und Fähigkeiten von Kindern nicht ernst nehmen. Ja, oft noch nicht einmal wahrnehmen oder herunterspielen.

"Ich weiß, was gut für dich ist"

"Das kann nicht weh tun, ist doch nur ein Kratzer"

Auch ungefragt auf den Arm genommen werden, selbst bei Widerstand, Zwang den Teller leer zu essen usw.

Adultismus ist ein strukturelles Problem, so wie die strukturelle Gewalt in den Schulen.

Wo eigentlich alle Grundbedürfnisse von Kinder über die Jahre hinweg abtrainiert werden. Und bei sehr vielen Kindern geht es zuhause eben genauso weiter.

Und das was man über Jahrzehnte hinweg gehört hat, wird internalisiert.

Wir sind nie gut genug, nicht erfolgreich genug für nichts und niemanden. Aber es ist nicht nur ein Glaube und Glaubenssätze, es geht weiter darüber hinaus. Manche von uns kämpfen tatsächlich gegen ihre eigene Biologie.


Trauma und das Nervensystem

Bin ich hier sicher?

Es geht immer darum, wie sicher wir uns im Leben fühlen. Und was unser Nervensystem als sicher einstuft hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn der Gedanke, das du zu dick für diese Welt, den Job oder Partner bist, dich verunsichert, dann wird dein Überlebensprogramm starten und das geht dann seinen vorprogrammierten Weg.


Es ist traumatisierend von seiner Umwelt abgelehnt zu werden, doch nicht weniger belastend ist es sich selber abzulehnen. Das ist chronischer Stress, fast wie ein Hintergrundrauschen. Wenn sich dann noch unsere Lebensumstände verändern, wir mehr Stress haben, der Alltag herausfordernder wird, dann sind wir nirgendwo mehr sicher.


Wir können unsere Mitmenschen nicht verändern. Diskriminierung, Fettfeindlichkeit und Stigmatisierungen gehören im Augenblick noch zu unserer Welt. Dagegen anzukämpfen ist nicht mein Weg.

Unseren Körper in den Kampfmodus zu bringen, ist nur kurzfristig als Lösung gedacht. Danach geht es an die Reserven und die sollten wir für sinnvollere Projekte verwenden.

Also beginnen wir bei uns.

Welche Glaubenssätze tragen wir in Verbindung mit Körpergewicht, Fett, Abnehmen, Schlanksein in uns? Erkennst du dein Traum(a) Gewicht oder die wie es dazu gekommen ist? Der Traum von einem bestimmten Gewicht.

Durch meine eigenen Morgenlicht Sitzungen konnte ich endlich Klarheit finden, darüber wie sich bei mir (und vielleicht auch bei dir) die Umstände vermischt haben.

Mehrgewicht kann einfach deiner Natur entsprechen und kann entstehen durch: Diäten, fehlende emotionale Sicherheit in der Kindheit, hormonelle Umstellungen, chronischer Stress und Bindungstrauma. Und damit habe ich nicht alle möglichen Gründe genannt.


Hier schauen wir aus der Sicht des Nervensystem auf das Mehrgewicht, ohne damit nach einer weiteren Möglichkeit zu suchen, um damit "nur" abzunehmen.

Den Weg mit unserem Nervensystem zu gehen, es kennen zu lernen, zu erforschen und immer wieder darüber zu staunen, wie es doch unermüdlich für uns arbeitet, ist auch ein Weg der Akzeptanz und des tiefen Mitgefühls für dich und dein Leben.

Was wäre, wenn wir den Wunsch nach Gewichtsreduktion, einfach mal für eine Weile nicht an die erste Stelle stellen und uns statt dessen wirklich um unsere Gesundheit kümmern?


Ein Trauma ist immer eine chronische Störung der Verbundenheit. (Stephen Porges)

Auf meinem eigenen Heilungsweg erkannte ich, wie die fehlende emotionale Sicherheit in meiner Kindheit sich noch heute auf alle Beziehungen auswirkt und wie der Diätkult eine Lücke füllen konnte.

Was bedeuet es "nicht verbunden zu sein"? Wir können mit uns, mit unseren Mitmenschen und mit was Größerem verbunden sein oder uns verbunden fühlen.

Das kann bei jedem sehr unterschiedlich sein. Wichtig sind alle Beziehungen die wir haben, doch die wichtiges von allen ist erstmal die zu uns.

Und wenn das die wichtigste Beziehung ist, dann dürfen wir da anfangen sie neu aufzubauen oder kennenzulernen.

Die Grundlage dafür ist dein Nervensystem, das ist der Ort an dem du anfangen kannst.


Möchtest du dabei begleitet werden, dann nimm gerne Kontakt zu mir auf. Ich begleite dich in einer Morgenlicht - Sitzung gerne dabei.



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