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Traumasensibles Yoga im eigenen Zuhause

Aktualisiert: vor 5 Tagen


Füsse auf Yogamatte

Warum ist das besonders im eigenen Zuhause zu empfehlen?


Ich habe das traumasensible Yoga 2020 kennengelernt. "Zufällig" fand ich bei meiner damaligen Orthopädin und Ausbilderin in der Yogatherapie Dr. Hedwig Gupta, einen Grundlagenkurs zum Traumasensiblen Yoga, von Angela Duneman und Joachim Pfahl.

Die Beschreibung klang super spannend und es war online möglich daran teilzunehmen.

Was bei den äußeren Zustände ja nur zu begrüßen war.


Traumaheilung und Yoga waren für mich Neu und gleichzeitig SUPER spannend.

Schon nach dem ersten Wochenende war ich mehr als begeistert.

Es war völlig anders, als die bisherigen Ausbildungen die ich zur Yogatherapie besucht hatte.

Nicht nur eine andere Ansprache, es war eine ganz neue Art mit mir in Kontakt zu gehen, ohne das ich bestimmte wie es geschieht. Ein Anteil in mir war erwacht und sah eine Chance.


Vielleicht muss ich dieser Stelle gleich erwähnen, das ich sehr von dem Konzept einer Inneren Familie, inneren verlassenen Kinder oder einfach den vielen Anteilen in mir, sehr begeistert bin.

Es erleichtert mir den Umgang mit mir und lässt mich auf meine Zustände und Muster völlig anderes schauen. Mir ermöglicht das sofort einen milderen, ruhigeren und sanfteren Blick auf mich, ohne das ich das "machen " muss. Denn jede Seite in mir hat ihre Berechtigung und ihre guten Gründe warum sie handeln, wie sie handeln.


In den ersten Stunden im TSY wurden viele Anteile in mir wach, es begann eine Dynamik, die mich langsam aber konstant aus dem ewig Rad des "Machen-müssen", des immer noch nicht genug seins, rausbrachte.

Es war eine völlig neue Erfahrung, beim Üben für mich alleine zu sein und doch in einer geführten Gruppe.

Denn ich machte ja alles mit und doch war es anders, dabei für mich zu sein. Langsam tauten die dicken Schichten auf, unter den Gefühle, Emotionen und nicht verdaute Erlebnisse eingefroren waren.

Meistens hatte ich das Video aus. Obwohl mir bewusst war, das gerade über das Medium Internet niemand am anderen Ende war und ich gerade auf mich schaute.

Ich war eingeladen, bei mir zu bleiben und nach vielen vielen Jahren konnte ich das endlich. Ich blieb dabei und konnte Stück für Stück erlauben, was sich zeigen wollte.


Einen Schlüsselmoment erlebte ich mit meinem rechten Knie, das zu der Zeit schon seit Monaten sehr stark schmerzte.

Egal welche Unterstützung ich dem Knie auch bot, mit Decken und Kissen. Die Übungen so anpasste, das ich es kaum belasten musste.

Es schmerzte. Gleichzeitig zeigte sich bei dieser Erfahrung, wie ich mit Schmerzen oder Überforderungen umgehe.

Ich bin erstmal sehr aktiv, was kann ich unternehmen, welche Mittel einnehmen oder welche Unterstützung brauche ich. Und an diesem Punkt bleibe ich auch sehr gerne hängen. Wie der Duracell Hase. Ich wollte den Schmerz nicht, ich wollte mich einfach wieder bewegen können.


Doch für den Moment, für diese Stunde MUSSTE ich akzeptieren, das ich es nicht verändern kann und alles was mir bleibt ist die Akzeptanz des Schmerzes. Und die Erkenntnis, das ich so im WIDERSTAND war.

Den Rest der Stunde verbrachte ich mit weinen und zittern. Mein Körper konnte etwas von seiner Last entladen. Der Anteil in mir, der immer sofort was machen muss, los läuft und nach Lösungen sucht, trat für eine Moment zur Seite. Denn der Raum, der von Angela und ihrem Team gehalten wurde, war größer, war so einladend für die verletzten Anteile in mir, die nie willkommen waren.


Wirklich absolut willkommen zu sein, so wie man ist, so wie es sich gerade zeigt UND Menschen in dem Raum zu wissen, die das begrüßen. Die es nicht "wegmachen" mit guten Ratschlägen oder Tipps. Die vielleicht sogar JA sagen.


Wie oft erleben wir als Kinder, das unser Schmerz nicht wahrgenommen wird, das sofort ein Vögelchen kommt und ihn "mitnimmt".... Egal ob körperlicher oder emotionaler Schmerz. Mit "viel Glück" kommt sofort das Pflaster, die Ablenkung oder eine Süßigkeit. Wenn wir "Pech" haben, wird darüber hinweg gelächelt, es bagatellisiert oder an unser "Gewissen" appelliert: "Alle Menschen erleben Schmerzen, stell dich nicht so an."


Ich wurde in der Regel einfach "abgewürgt" mit dem Satz: "Jetzt ist dann auch mal genug".... Wer da wohl genug hatte... Und so sind die Emotionen wahrhaftig stecken geblieben. Ich hab sie weggepackt, begraben oder sie sofort im Keim erstickt.


Traumasensibles Yoga in Kombination mit der Online Variante, hat einfach ALLES verändert und war der Türöffner für noch viel viel mehr.


Niemals hätte ich diese Erfahrung in einer Präsenzstunden machen können. Damlas und ich denke auch heute noch, wäre mir das einfach viel zu umständlich gewesen, den Raum zu verlassen und dann was? In die Toillette zu füchten... Nein, ich hätte wieder alles was sich zeigen wollen würde runtergeschluckt und auf später vertragt...Ein "später" das nie kommt.

Oder es wäre eine "normale" Yogastunde geworden. Bisschen bewegen, atmen, meditieren und dann entspannen, oder auch wegdissozieren.... Das ist dass, was ich normalerweise beim Yoga mache, wenn ich von Anfang an einfach nur mitmache und der Lehrerin folge.


Bevor es zu kompliziert wird, möchte ich aber erwähnen, das es diesen Anteil in mir gibt. Der in so einer großen Not ist und SOFORT reagiert, wenn Gefahr in Verzug ist. Wenn es weh tun KÖNNTE, der einfach handelt. SOFORT reagieren und für den Moment eine Lösung finden.

Der denkt weder an morgen, noch an Folgen oder Kosten oder irgendwas.

In den letzten 20 Jahren verbrachte ich viel Zeit mit Aufklärung, Bewusstwerdung und konnte so Schicht um Schicht mich von den Vorstelltungen und Glaubensätzen meiner Eltern, Lehrer und restlichen Mitmenschen befreien.

Es kam immer mehr der Kern in mir zum Vorschein, den ich mein "wahres Selbst" nennen. Unberührt von den Dramen, die meine Anteile immer wieder entfochten, blieb sie still, lauschend und liebevoll schauend im Hintergrund. Jedoch warf sie immer wieder so Themen wie "Yoga" in mein Leben. Wohlwissend, das sich erstmal ein Überlebensanteil dieser Thematik zuwenden wird, lehnte sie sich zurück und ließ mich die nötigen Erfahrungen machen.

Bis ich bereit war, für die Art von Yoga, die mich wirklich meinen Körper von Innen bewohnen läßt und darüber hinaus.

Bis dahin hatten sich die Anteile in mir, die im Überlebensmodus gefangen waren, Yoga geschnappt und daraus eine neue Überlebensstrategie gemacht.

Wenn ich Yoga übte, dann kontrollierte ein Anteil in mir immer ALLES. Wie tief ich ging, welche Erfahrungen ich machte und sie achtete immer darauf, das ich NICHT zu sehr mit mir in Kontakt war.

Was sich als sehr einfach gestaltete, denn solange ich damit beschäftigt war, das zu machen, was ich machen MUSS und so zu ATMEN wie es angesagt wurde, war ich komplett im Außen.

Deshalb "funktionierte" das mit dem Yoga und dem Meditieren, oder den Achtsamkeitsübungen oder der Inneren Kind - Arbeit, alles auch NUR in dem Moment. In der Stunde, während der Übung.

Öffnete ich aber die Tür, zu meiner echten Welt und stand da ein kleines Mädchen, das vielleicht gerade irgendwas "angestellt" hatte, dann war ich von 0 auf 200.....


Traumasensibles Yoga, so wie ich es kennengelernt haben und wie ich es weitergebe, öffnet einen Raum, indem sowohl diese Anteile sein dürfen als auch die Anteile, die sich verstecken mussten, die abgetaucht sind und die eingefrorenen. Die so starr vor Angst sind, das ich sie kaum noch fühlen kann.


 

Hier noch ein paar praktische Gründe für das TSYoga zu Hause:

  • DEINE Matte und DEINE Kissen, bei dir zuhause kannst du es dir so richtig gemütlich machen

  • deine vertraute und sichere Umgebung, damit meine ich, das du niemanden neben oder hinter dir liegen hast, was dich vielleicht in machen Positionen dazu bringen würde, nicht vollständig in die Übung einzutauchen und dich darauf einzulassen

  • Du kannst jederzeit in DEINEN Prozess eintauchen und ihn beenden

  • Keine Ablenkung durch anderen Menschen, Geräusche oder Gerüche

  • das Nervensystem braucht die kleinen Impulse, deswegen sind die Stunden auch keine Sportstunden.... und deshalb lassen sie sich auch leicht in den Alltag integrieren

  • wir wollen keine Trigger vermeiden, ihnen aber einen geschützten und sicheren Rahmen geben, damit neue Erfahrungen gemacht werden


 


Ich freue mich auf Dich!


Herzlichst, Silvia


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